In der FDP gut aufgehoben

Nieder-Liebersbach.  Walter Rohloff feierte am zweiten Weihnachtstag in Nieder-Liebersbach seinen 80. Geburtstag. Der ehemalige Vorsitzende der Birkenauer FDP hatte viele Jahre als Gemeindevertreter gewirkt und gehört dem derzeitigen Gemeindevorstand Birkenaus an.

Walter Rohloff

Walter Rohloff

Rohloff wurde am 26. Dezember 1940 in Niebüll in Nordfriesland geboren. Seine Eltern waren vor Beginn des Zweiten Weltkrieges aus Pommern an diesen Ort gezogen. Seinen ersten „Job“ nahm er im Alter von zehn Jahren an, als Laufbursche für ein Drogerie- und Fotogeschäft. Fünf D-Mark im Monat für täglich drei Stunden Arbeit betrug im Deutschland unmittelbar nach Ende des Krieges sein Gehalt. Dem Erwerb des Realschulabschlusses, der Lehre zum Elektro-Monteur und dem Besuch der Abendschule schloss sich ein Studium zum Elektroingenieur an. Dieses absolvierte er in Wolfsbüttel und beendete es erfolgreich mit dem Erreichen des Diploms im Jahr 1968.

Sein Lebensmittelpunkt

Im Anschluss wurde die Rhein-Neckar-Region sein Lebensmittelpunkt. Bei der in Mannheim ansässigen Firma BBC, der heutigen ABB, erhielt er eine Anstellung als Ingenieur. „Die Möglichkeit, im Ausland zu arbeiten, war für mich schon immer ein großer Wunsch“, sagte Rohloff über die Entscheidung zugunsten des international tätigen Elektrokonzerns, bei dem sich dieser Wunsch auch erfüllen sollte.

Insgesamt achteinhalb Jahre arbeitete Rohloff ab dem Jahr 1971 für den Schweizer Konzern im nordafrikanischen Libyen, das zu dieser Zeit die Elektrifizierung des Landes betrieb. Das Installieren von Hochspannungsschaltanlagen – mit einem Team aus 300 Angestellten, unter ihnen 50 Monteure und Ingenieure –, war dort seine Aufgabe. Neben der beruflichen Herausforderung war es auch das Kennenlernen und Teilhaben an der Kultur des Gastgeberlandes, das besonders Reizvolle an dieser Tätigkeit waren.

Es war ein Wagnis, bei dem er sich auf die Unterstützung seiner Ehefrau Ellen verlassen konnte. Rohloff hatte Ellen im Jahre 1974 in Zürich kennengelernt, wo er einen Fortbildungskurs absolvierte. Die beiden schlossen im Jahr 1976 den Bund fürs Leben. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland im Jahre 1979 erfolgte der Bau des Hauses in Nieder-Liebersbach auf dem Grundstück, das er zwei Jahre zuvor erworben hatte und in das die Eheleute im Jahre 1982 einzogen.

Seine politische Heimat hatte Rohloff bei der liberalen Partei gefunden. Im Ortsverband der FDP, dem er im Jahr 1989 beigetreten war, wirkte er im Vorstand. Er war zunächst Beisitzer, dann Schatzmeister und schließlich Zweiter und Erster Vorsitzender der Birkenauer FDP und leitete die Geschicke des Ortsverbandes bis in das Jahr 2008.

Ehrenamt Birkenau

Im Ehrenamt Birkenau voranzubringen, das setzte Rohloff als Mandatsträger in der Kommunalpolitik um. Er wirkte als Ortsbeiratsmitglied in Nieder-Liebersbach, als Gemeindevertreter und schließlich als Mitglied des Gemeindevorstands. Letztere Aufgabe erfüllt er auch in der derzeit laufenden Legislaturperiode. Sich dafür einsetzen, dass es in Birkenau nach vorne geht und nicht die Kommunalpolitik zu nutzen, um sich selbst zu profilieren– das sei ein wichtiges Credo an dem sich ein Mandatsträger messen sollte, sagt Rohloff. Der Wähler hingegen habe die Aufgabe, vor allem anständige Mitbürger mit Grips für ihre örtlichen Gremien zu wählen. Die Parteizugehörigkeit sei weniger wichtig. Eine hohe Bedeutung misst Rohloff der Bereitschaft zu, sich für die Gemeinschaft einzubringen. „Der Bürger muss auch selbst zum Gelingen der Gesellschaft beitragen. Er darf diese Aufgabe nicht im ausuferndem Maß dem Staat überlassen.“ Mit dieser Einstellung fühlte sich der Jubilar bei der FDP am besten aufgehoben. uf