Trauer um Walter Rohloff
Wir danken Walter für 35 Jahre Engagement !
Nachruf: Der engagierte Kommunalpolitiker stirbt im Alter von 83 Jahren. Mehrere Vorstandsämter in der Birkenauer FDP

Walter Rohloff
Nieder-Liebersbach. Die Birkenauer FDP verliert mit dem Tod von Walter Rohloff eine ihrer herausragenden Persönlichkeiten.
Aber nicht nur die Liberalen, die dem Verstorbenen eine politische Heimat boten, sondern auch unzählige Weggeffährten trauern um den engagierten Mann, der am zweiten Weihnachtsfeiertag seinen 84. Geburtstag gefeiert hätte.
Walter Rohloff war von September 2006 als Nachrücker Mitglied in der Birkenauer Gemeindevertretung; zudem war er von 2001 bis 2006 und von 2011 bis 2016 beratendes Mitglied im Ortsbeirat Nieder-Liebersbach.In den Wahlperioden von 2006 bis 2011, 2016 bis 2021 sowie von 2021 bis zu seiner Mandatsniederlegung im Dezember 2023 war er Beigeordneter im Gemeindevorstand der Gemeinde Birkenau.
„Mit Einsatzbereitschaft, Empathie und absoluter Zuverlässigkeit begleitete er das politische Geschehen in der Gemeinde Birkenau und hat sich mit großem Engagement in den Dienst des offenlichen Wohls gestellt. Walter Rohloff war regelmäßig bei den Sutzungen zugegen und hat, dank seiner umfassenden Erfahrungen und präzisen Analysen, die Entscheidungen der gremien mitgeprägt und stand stets unterstützend zur Verfügung“, heißt es in einem von Bürgermeister Milan Mapplassary, dem Vorsitzenden der Gemeindevertretung, Stefan Roewer, und dem Nieder-Liebersbacher Ortsvorsteher Marc Steinmann unterzeichneten Nachruf. Hinzu kamen seine besonnene Art, sein feiner Humor und sein stets freundliches Auftreten gegenüber jedem, dem mit ihm zu tun hatte.
Geboren in Nordfriesland
Der frühere Vorsitzende der Birkenauer FDP wurde am 26. Dezember 1940 in Niebüll in Nordfriesland geboren. Seine Eltern waren vor Beginn des Zweiten Weltkrieges aus Pommern an diesen Ort gezogen. Sein erster „Job“ nahm er im Alter von 10 Jahren als Laufbursche für ein Drogerie- und Fotogeschäft an. Ganze 5 Mark im Monat für täglich 3 Stunden Arbeit betrug im Deutschland unmittelbar nach Ende des Krieges sein Gehalt.
Dem Erwerb des Realschulabschlusses, der Lehre zum Elektromonteur und dem Besuch der Abendschule schloss sich ein Studium zum Elektoringenieur an. Dieses absolvierte er in Wolfenbüttel und beendete es erfolgreich mit dem Erreichen des Diploms im Jahre 1968. Im Anschluss wurde die Rhein-Neckar-Region sein Lebensmittelpunkt. Bei der in Mannheim ansässigen Firma BBC, der heutigen ABB, erhielt er eine Anstellung als Ingenieur. „Die Möglichkeit, im Ausland zu arbeiten, war schon immer ein großer Wunsch“, sagte Rohloff einmal über die Entscheidung zugunsten des international tätigen Elektrokonzerns.
Insgesamt achteinhalb Jahre arbeitete er ab 1971 für den Schweizer Konzern im nordafrikanischen Libyen, das zu dieser Zeit seine Elektifizierung betrieb. Das Installieren von Hachspannungsschaltanlagen – mit einem Team aus 300 Angestellten, unter ihnen 50 Monteure und Ingenieure – war dort seine Aufgabe.
Neben der beruflichen Herausforderung war es auch das Kennenlernen und Teilhaben an der Kultur des Gastgeberlandes, das besonders reizvoll an dieser Tätigkeit war. Es war ein Wagnis, bei dem er sich auf die Unterstützung seiner Ehefrau Ellen verlassen konnte. Rohloff hatte Ellen im Jahre 1974 in Zürich kennengelernt, wo er einen Fortbildungskurs absolvierte. Die beiden schlossen im Jahr 1976 den Bund fürs Leben. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland im Jahre 1979 erfolgte der Bau des Hauses in Nieder-Liebersbach auf dem Grundstück, das er 2 Jahre zuvor erworben hatte und in das die Eheleute im Jahre 1982 einzogen.
Liberale als politische Heimat
Seine politische Heimat hatte Rohloff bei der liberalen Partei gefunden. Im Ortsverband der FDP, dem er im Jahre 1989 beigetreten war, wirkte er im Vorstand. Er war zunächst Beisitzer, dann Schtzmeister und schließlich Zweiter und Erster Vorsitzender und leitete die Geschicke des Ortsverbandes bis in das Jahr 2008.
Sich dafür einzusetzen, dass es in Birkenau nach vorne geht, und nicht die Kommunalpolitik zu nutzen, um sich selbst zu profilieren, war für ihn ein Credo, an dem sich ein Mandatsträger messen sollte. Der Wähler hingegen habe die Aufgabe, vor allem anständige Mitbürger mit Grips für seine örtlichen Gremien zu wählen. Mit dieser Einstellung fühlte sich der Jubilar bei der FDP am besten aufgehoben.